Der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) veranstaltete am 24. und 25. Juni dieses Jahres in Berlin seinen Bundeskongress zum Thema „Zeichen von Krieg und Frieden“. Der BHU ist der Dachverband der regionalen Heimatverbände, wie des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. oder des Westfälischen Heimatbundes. Kooperationspartner des Kongresses in Berlin war der Verein für die Geschichte Berlins. Der Veranstaltungsort war mit dem Roten Rathaus prominent gewählt und passte durch seine wechselvolle Geschichte gut zum Tagungsthema. Die Schirmherrschaft hatte die Bundesministerin des Innern und für Heimat, Nancy Faeser, übernommen, die bei der Verleihung des Preises für Nachhaltiges Heimatengagement von ihrer Staatssekretärin, Frau Rita Schwarzelühr-Sutter, vertreten wurde.
Guido von Büren (Jülicher Geschichtsverein) und Michael D. Gutbier (Opladener Geschichtsverein) waren eingeladen, das multinationale Projekt StadtRäume, das sich mit der „Zwischenkriegszeit“ beschäftigt, im „Deutschen Forum Baukultur und Denkmalpflege“ als Praxisbeispiel vorzustellen und nach einem Impuls mit Vertretern anderer Einrichtungen und Projekte zu diskutieren. Nicht nur hier ergab sich ein interessanter Gedankenaustausch über die Frage, wie zeitgemäßes Erinnern und Gedenken an Krieg und Frieden – vor allem im Hinblick auf die Zeugnisse des 20. Jahrhunderts – aussehen kann. Bewegend waren die Beispiele der digitalen Dokumentation von herausragenden Baudenkmälern in der Ukraine, die von einem Vertreter der Nationalen Jurij-Fedkowytsch-Universität aus Czernowitz/Tschernwizi im „Deutschen Forum Kulturlandschaft“ vorgestellt wurden. Die weiteren Foren widmeten sich dem Nachhaltigen Heimatengagement und dem Immateriellen Kulturerbe.
Die Teilnahme am Bundeskongress Heimat hat interessante Möglichkeiten der Netzwerkbildung ergeben und bedenkenwerte Impulse für die Fortsetzung des StadtRäume-Projektes gesetzt. Die europäische Herangehensweise wurde allgemein gelobt, aber auch als Herausforderung angesehen. Dieser wollen sich Jülicher und Opladener Geschichtsverein auch weiterhin stellen. Auf die Dokumentation der Ergebnisse des Bundeskongresses Heimat 2024, die im kommenden Jahr erscheinen soll, darf man gespannt sein.
Abbildung: Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bundeskongresses Heimat im Roten Rathaus in Berlin (Foto: Bund Heimat und Umwelt / André Baschlakow)