Jülicher Geschichtsverein 1923 e.V. und Museum Zitadelle Jülich laden zu einem nächsten Vortragsabend im Rahmen der Reihe „Mittwochsclub“ am Mittwoch, 29. Januar 2025, um 19:30 Uhr in die Schlosskapelle der Zitadelle Jülich ein. Prof. Dr. Wolfgang Hasberg von der Universität zu Köln referiert über das Thema: „Von der Freiheit eines Christenmenschen. Kurze Anmerkung zu den Bauernkriegen“. Der Vortrag ist Teil des Programmschwerpunkts „Freiheit – Stadt – Gesellschaft“, der sich anlässlich der 500-jährigen Wiederkehr des Bauernkrieg-Jahres 1525 mit diesem Phänomen beschäftigt, aber auch mit den Traditionslinien des Freiheits-Begriffes bis ins 20. Jahrhundert hinein.
„Von der Freyheit eines Christenmenschen“ – so lautet der Titel einer der Grundschriften Martin Luthers aus dem Jahr 1520. Fünf Jahre vor der Erhebung der Bauern hatte er damit ein Motto ausgegeben, dem sich die Schar bediente, die sich 1524 im süddeutschen Schwaben und mitteldeutschen Thüringen, in Franken, Tirol und der Schweiz gegen die Herrschaft des Adels erhob. Mehr als 70.000 der Aufständischen sind während dieser ersten großen Massenproteste im deutschsprachigen Raum ums Leben gekommen, als sie 1525 niedergeschlagen wurden. Die Bauern hatten den Reformator Luther gründlich missverstanden, und doch hatte seine Bewegung und seine Renitenz gegenüber der etablierten kirchlichen wie weltlichen Herrschaft die Massen aufgerüttelt. 2025 sind 500 Jahre vergangen seitdem diese Bauernproteste für die kurze Zeit von zwei Jahren politische Beteiligung und ökonomische Besserstellung eingefordert haben. Was haben ihre Forderungen bewirkt? Was von ihnen bewegt uns noch heute? Wie weit sind die Freiheiten gediehen, von denen die Bauern beseelt waren und von denen Martin Luther gesprochen hatte?
Der Eintritt ist frei. Der Vortrag kann parallel online verfolgt werden:
https://us06web.zoom.us/j/85250063127?pwd=eTUvWXVjbnJ2QnBVdWZ2VXpZUUl4dz09
Kenncode: 650235
Abbildung: Titelblatt von Martin Luthers Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ aus dem Jahr 1520 (Foto: Universitäts- und Landesbibliothek Münster)